Camping und Winter: Passt das überhaupt zusammen? Und ob! Wintercamping ist unser neues Lieblingshobby – und mit der richtigen Planung genießt auch du einen Campingurlaub in der kalten Jahreszeit.
Besonders im Winter verbringen wir oft viel zu wenig Zeit im Freien. Dabei gehören frische Luft und Tageslicht zu den wichtigsten Endorphinlieferanten: Ein Wintercamping-Abenteuer macht also glücklich! Die meisten sind wahrscheinlich Campingurlaube im Sommer gewohnt. Zugegeben, Campen im Winter unterscheidet sich ziemlich von einem Trip im Sommer. Doch mit der richtigen Vorbereitung wird das Wintercamping zu einer erfrischenden, spannenden und unvergesslichen Erfahrung.
Egal ob du schon einmal Urlaub im Winter gemacht hast oder ob das für dich ganz neu ist: Mit unserem Ratgeber planst du deinen perfekten Trip. Und keine Sorge: Wintercamping muss nicht immer bedeuten, dass du dein Zelt in der Kälte aufschlagen musst – es gibt noch viele andere Unterkunftsoptionen…
In diesem umfangreichen Guide erklären wir dir, worauf es beim Wintercamping ankommt. Du erfährst, wie du dich für die ideale Übernachtungsmöglichkeit entscheidest, welche Wintercamping Ausrüstung unbedingt ins Gepäck gehört und auf was es sonst noch zu achten gilt.
Wintercamping-Trip planen: Schritt für Schritt
Du hast dich also für Wintercamping entschieden? Super, das Campsited-Team ist stolz auf dich! Dann kann es jetzt mit der Planung losgehen – die ist nämlich beim Camping im Winter etwas umfangreicher, als bei einer Reise im Sommer. Damit du den Überblick behältst, haben wir für dich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit den besten Wintercamping Tipps erstellt.
Zuerst einmal musst du aber entscheiden, wohin es gehen soll. Wähle dein Reiseziel nach deinem persönlichen Geschmack aus: Willst du Spaziergänge und Wanderungen im weißen Schnee genießen? Liebst du Skifahren und willst tolle Skipisten erkunden? Dann ist ein in der Nähe von bekannten Skigebieten gelegener Campingplatz optimal für dich.
Oder genießt du am liebsten die weihnachtliche Beleuchtung in lebhaften Städten? Wie wäre es mit einer Tour zu den schönsten Weihnachtsmärkten Europas? So genießt du in der Adventszeit vorweihnachtliches Flair und entdeckst die malerischsten Orte. Sieh dir hier unseren Guide an!
Nachdem du dein Reiseziel ausgewählt hast, kannst du dich an die Vorbereitungen machen.
1. Die richtige Wintercamping Ausrüstung einpacken
Die richtige Ausrüstung entscheidet darüber, ob du dich während deines Wintercamping-Trips warm und glücklich oder kalt und miserabel fühlst. Packe dein Equipment deshalb sorgfältig und überleg dir genau, was du brauchst. Von der Kleidung und dem richtigen Schuhwerk über Schlafsack und Matratze bis hin zum wichtigsten Zubehör zum Kochen sollte alles mit.
Stelle sicher, dass all deine Ausrüstung gegen Nässe, Kälte und Frost resistent ist. Wasserdichtes Schuhwerk und Kleidung, die schnell trocknet sind genauso wichtig, wie das richtige Gas zum Kochen (Butan etwa funktioniert nicht bei Temperaturen unter 0° Grad). Pass dein Equipment auf deine individuellen Umstände an: Je nach gewählter Unterkunft, Wettervorhersage und Reiseziel benötigst du unterschiedliche Dinge.
2. Die perfekte Unterkunft wählen
Wenn es draußen schneit und die Sterne den dunklen Nachthimmel erleuchten, ist deine Unterkunft das, was dich von der Kälte der Natur abschirmt. Für welche Übernachtungsoption entscheidest du dich? Ein Winterzelt, Wohnmobil, Wohnwagen, Campervan oder eine Glampingunterkunft? Auch in der kalten Jahreszeit hast du zahlreiche Möglichkeiten, denn es gibt viele schöne Wintercampingplätze, die das ganze Jahr über geöffnet sind. Wähle einen traditionellen Campingplatz oder entscheide dich für ein Resort mit Glampingunterkünften.
Glamping ist besonders für eher unerfahrene Camper eine tolle Option. Vor allem im Winter hat es einige Vorteile, in einer bereitgestellten Unterkunft auf einer Campinganlage zu übernachten. Du kommst hier mit weniger Ausrüstung aus und auch die Vorbereitung ist nicht so intensiv, wie etwa beim Winterzelten oder wenn du im Winter mit dem Wohnmobil unterwegs bist. Die authentische Wintercamping-Erfahrung ist trotzdem die gleiche.
Entscheide dich für die Option, die am besten zu dir passt. Vertrau dabei deinem Bauchgefühl und beachte zudem Punkte wie deine Campingerfahrung. Sehen wir uns einmal die Optionen genauer an:
Campervan, Wohnwagen oder Wohnmobil Wintercamping
Natürlich kannst du beim Wintercamping auch einfach in deinem eigenen Wohnmobil oder Wohnwagen übernachten. Das ist gewissermaßen ein Kompromiss: Du schläfst hier wesentlich wärmer, als im Zelt, aber günstiger, als beim Glamping.
Was Campingbusse und Wohnmobile angeht, gibt es die verschiedensten Alternativen. Von einem ausgebauten VW-Bus mit einer Matratze bis hin zu einem vollausgestatteten Wohnmobil ist alles möglich. Dein Zuhause auf Rädern bietet unter anderem eine Heizung, Beleuchtung und natürlich einen trockenen Raum, in dem du dich aufhalten kannst.
Doch auch hier will die Vorbereitung gut geplant sein. Denk dabei unbedingt auch an die Anreise! Das Fahren im Winter kann zu einer Herausforderung werden: Verschneite und vereiste Straßen verlangen spezielle Vorsichtsmaßnahmen und eine besondere Ausrüstung (unter anderem Winterreifen und Schneeketten).
Einige Fahrzeuge sind bereits relativ winterfest, andere benötigen vor deinem Wintercamping-Abenteuer etwas Arbeit. Hier sind einige der wichtigsten Punkte, auf die du achten solltest:
Wärmedämmung und Luftzirkulation
Die meisten Wohnmobile sind gut isoliert und lassen nicht zu viel Kälte durch Wände, Fenster und Türen ins Innere. Bei selbst ausgebauten Fahrzeugen solltest du ganz besonders auf eine gute Wärmedämmung achten und mit Folie, Glas- oder Steinwolle oder Kork nachhelfen.
Damit beim Aufeinandertreffen der warmen Luft im Inneren und der kalten Außenluft kein Kondenswasser im Camper erzeugt wird, kannst du Thermomatten auf deinen Fenstern verwenden. Regelmäßiges Lüften sorgt zudem für einen Luftaustausch und hilft gegen die Kondensierung.
Heizung im Wohnmobil oder Wohnwagen
Mit einer eingebauten Heizung holst du dir das echte Wohnzimmerfeeling in deinen Camper. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Gasheizung: In vielen Womos ist eine gasbetriebene Heizung die einfachste Möglichkeit – weil auch ein Kocher oder Herd meist mit Gas betrieben wird. Achte im Winter darauf, das richtige Gas zu verwenden – Butan ist für die Verwendung im Winter nicht geeignet! Die meisten Flüssiggase in Deutschland sind jedoch ok, weil sie zu 95 % Propan enthalten. Halte dich unbedingt auch an die in Deutschland bestehenden Regeln bezüglich Flüssiggas.
Diesel- oder Benzinheizung: Dies kann sinnvoll sein, wenn das Fahrzeug mit dem jeweiligen Kraftstoff angetrieben wird. Beachte hier allerdings die eher negative Umweltbilanz und etwaige Auflagen rund um Dieselfahrzeuge.
Elektroheizung: Wer sich auf Campingplätzen mit Stromversorgung einquartiert, kann eine elektronisch betriebene Heizung nutzen.
Natürlich gibt es noch mehr Optionen, wie einen Holzofen oder eine Petroleumheizung für Camper. Die sind aber mit einigen Gefahren verbunden und eignen sich grundsätzlich nicht für Innenräume.
Denk immer daran: Bei jeder dieser Optionen steht deine Sicherheit im Vordergrund. Achte deshalb auf Sicherheitsmaßnahmen und eliminiere Brandrisiken oder die Gefahr der Vergiftung durch toxische Gase.
Wasser, Gas und Batterien bei Temperaturen unter Null
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt wirken sich auch auf die Situation rund um Wasser, Gas und Strom in deinem Camper aus. Du solltest unbedingt deinen Wassertank frostfrei halten und deinen Abwassertank isolieren und beheizen. Alternativ kannst du die Tanks auch leer halten und den Wassertank nur bei Bedarf auffüllen.
Wie bereits erwähnt, besteht das meiste in Deutschland verkaufte Flüssiggas zu einem Großteil aus Propan. Das ist ein wichtiger Punkt, denn Butan funktioniert in der Kälte nicht.
Denk auch an daran, dass Batterien und Akkus sich bei kalten Temperaturen schneller entladen. Sollen Lichter und Kühlschrank auch in der Kälte langfristig funktionieren, solltest du die Batterien laden, wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Verlass dich außerdem nicht zu sehr auf dein Solarsystem; wer weiß, wie viel Sonne das im Winter abbekommt.
Sonstiges
Damit dein Fahrzeug die kalten Temperaturen und Witterungsverhältnisse gut übersteht, solltest du optimal vorbereitet sein. Auch alle nötigen Gegenstände für einen Notfall sollten ins Gepäck. Hier ist unsere Liste mit den wichtigsten Dingen – erkundige dich aber auch, welche Regeln es in deinem Reiseland gibt:
Winterreifen und Schneeketten
- Die Standard-Notfall- und Unfallausrüstung (Warndreieck, Warnweste, Starthilfekabel etc.)
Taschenlampen (inklusive Ersatzbatterien)
Thermomatten für die Scheiben
Iso- oder Heizmatten
Extra-Gas (der Verbrauch ist im Winter höher)
Frostschutzmittel
Schneeschaufel
Unterkunft vor Ort mieten
Am komfortabelsten (und wärmsten) verbringst du deinen Urlaub im Schnee, wenn du vor Ort eine Selbstversorgerunterkunft mietest. Denn neben Stellplätzen für Wohnmobile und Zelte bieten viele Campinganlagen außerdem Glampingunterkünfte. Die Übernachtung in einem Mobilheim oder Bungalow ist für manche vielleicht genau das richtige. Für das echte Wintercamping-Feeling suchst du dir einen Campingplatz mit gemütlichen Holz-Chalets und Hütten.
In vielen dieser Unterkünfte findet sich eine vollausgestattete Küche. Bring einen Grundstock an Lebensmitteln mit, damit du nicht alles vor Ort kaufen musst. Frische Zutaten wie Gemüse, Obst und Fleisch besorgst du am besten in einem Supermarkt auf dem Campingplatz oder in der Nähe der Anlage. Erkundige dich vor deiner Anreise, welche Ausstattung deine Unterkunft zur Verfügung stellt. Gibt es dort genügend Kochutensilien oder solltest du noch zusätzlich Equipment mitbringen?
Winterzelt Camping: Darauf solltest du achten
Mit einem Zelt bist du so flexibel, wie mit keiner anderen Option. Du kannst damit an den abgelegensten Orten campen und sogar dort dein Zelt aufschlagen, wo Wohnmobile und Autos im Winter nicht hinkommen. Besonders Wanderer können sich so einfach von einem Punkt zum nächsten bewegen und einmalige Wanderwege erkunden, das Winterzelt immer mit im Gepäck. Mit spektakulären Ausblicken wachst du morgens auf, baust dein Zelt ab und folgst weiter deiner Route… Und auch auf Campingplätzen hast du die Möglichkeit, dir die ruhigsten Stellplätze auszusuchen.
Zelttypen werden oft in Jahreszeiten kategorisiert. Ein 3-Jahreszeiten-Zelt ist perfekt Frühling, Sommer oder Herbst (wiegt weniger und ist atmungsaktiv). Für das Campen im Schnee und Winter sollte es aber ein echtes Winterzelt sein. So ein 4-Jahreszeiten-Zelt hält auch extremen Wetterlagen stand und ist perfekt für frostige Nächte: Egal ob Regen, schwerer Schnee, Wind oder -20 Grad; mit so einem Zelt bist du optimal vorbereitet.
Abgesehen von der Kategorisierung deines Winterzelts solltest du auf die folgenden Aspekte achten:
Größe und Gewicht: Im Idealfall ist das Zelt genau für die Anzahl an Personen ausgelegt, die darin schlafen werden. Das sorgt für mehr Gemütlichkeit und Wärme und minimiert das Gewicht.
Wasserdichtigkeit und Wassersäule: Die Wassersäule bezeichnet den Messwert für die Wasserdichtigkeit von Zelten. Ab einer Wassersäule von 1.500 mm spricht man von einem wasserdichten Außenzelt, beim Zeltboden sollten es mindestens 2.000 mm sein. Unser Tipp: Je höher die Wassersäule, desto besser fürs Wintercamping!
Stabilität: Nicht nur Nässe muss ein Winterzelt unbedingt standhalten, sondern auch anderen Einflüssen. Das Zelt sollte genügend Stabilität mitbringen, um starkem Wind zu trotzen. Und wenn es über Nacht schneit, sollte es nicht einkrachen. Gadgets wie Snowflaps sorgen für einen festeren Stand.
Nachhaltigkeit: Wer gerne campt, liebt sicher die Natur. Aus dem Grund solltest du ausschließlich auf nachhaltige und umweltfreundliche Campingausrüstung zurückgreifen.
Der richtige Schlafsack fürs Wintercamping
Um beim Winterzelten warm zu bleiben und komfortabel zu schlafen, ist der passende Schlafsack essenziell. In Europa ist für Schlafsäcke die DIN-Norm EN 13537 festgesetzt. Das bedeutet, dass alle Schlafsäcke genormt und mit den Temperaturangaben versehen sind, für die sie sich eignen. Die Tests dafür wurden mit Standards durchgeführt, zudem geht man davon aus, dass der Camper Kleidung und eine Mütze trägt und auf einer Isomatte schläft.
Komforttemperatur (T comf): Bei dieser Temperatur hält der Schlafsack eine „Standard-Frau“ (25 Jahre, 60 kg, 1,60 m) gerade noch so warm.
Limit-/Grenztemperatur (T lim): Bei dieser Temperatur hält der Schlafsack einen „Standard-Mann“ (25 Jahre, 70 kg, 1,73 m) gerade noch so warm.
Extremtemperatur (T ext): Bei dieser Temperatur schläft eine Standard-Frau in diesem Schlafsack noch gerade so, ohne zu unterkühlen.
Ähnlich wie bei den Zelten gibt es bei den Winterschlafsäcken 4-Jahrezeiten-Schlafsäcke. Die sind am besten für das Camping bei Temperaturen unter 0 Grad geeignet. An erster Stelle solltest du nach den erwarteten Temperaturen für deinen Campingtrip gehen. Packe lieber einen etwas zu warmen Schlafsack ein – den kannst du später immer noch öffnen.
Isomatte oder Matratze nicht vergessen
Ein Großteil der Kälte kommt beim Zelten vom gefrorenen Boden. Die richtige Unterlage ist deshalb fast genauso wichtig wie ein guter Schlafsack. Wenn du mit dem Backpack und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, ist die optimale Balance aus Effektivität und Gewicht wichtig.
Isomatten sind am leichtesten und die Modelle mit einer Folie schützen zudem vor Nässe und isolieren gegen die Kälte. Bequemer und genauso platzsparend sind selbstaufblasende Matratzen. Die meisten dieser Modelle sorgen nicht nur für eine komfortable Nachtruhe, sondern isolieren außerdem gut. Den höchsten Komfort bringen mit einer Pumpe aufblasbare, dickere Matratzen. Im Winter solltest du dich unbedingt für ein hochwertiges Modell entscheiden, damit die Matratze nicht nachts Luft verliert und du auf dem Boden liegst.
Wildcampen
Wenn dir saubere Sanitäranlagen nicht so wichtig sind und du dein wildes Wintercamp in der Natur aufschlagen möchtest, solltest du gut vorbereitet anreisen. Informiere dich im Voraus, wie die Wettervorhersage und die Konditionen vor Ort aussehen. Stelle außerdem sicher, dass Wildcampen an deinem gewählten Reiseziel überhaupt erlaubt ist – in manchen Nationalparks in Europa ist dies erlaubt, in anderen nicht.
Gib deiner Familie oder Freunden zu Hause Bescheid, wo du dein Zelt aufschlagen wirst. Rüste dich für alle Fälle und Notfälle aus. Neben genügend Kleidung und Lebensmitteln solltest du außerdem an Maps-Apps denken, die auch offline funktionieren (MAPS.ME ist hier eine gute Option) und eine Powerbank mitbringen, mit der du bei Bedarf dein Handy aufladen kannst.
3. Die passende Kleidung fürs Camping im Winter
Die perfekte Kleidungsstrategie für den Winter: Schichten! Anstatt einer dicken, schweren Winterjacke, solltest du mehrere dünne Schichten tragen. Direkt auf der Haut eignet sich am besten eine dünne, atmungsaktive und angenehme Lage. Gute Materialien sind Merino- oder Alpakawolle und Bambus – alles natürliche Stoffe, die die Haut atmen lassen. In einer dickeren Ausführung eignen sich diese Materialien auch als mittlere Schicht; Fleece oder Baumwolle sind gute Alternativen.
Die äußere Schicht sorgt nicht nur für mehr Wärme, sondern muss zudem wasserdicht sein. Materialien wie Gore-Tex sind wasserdicht, aber gleichzeitig atmungsaktiv. Als Anhaltspunkt kannst du auch hier die Wassersäule zur Hand nehmen, die wir bereits bei den Zelten erwähnt haben.
Des Weiteren solltest du an Extras denken: Handschuhe, Mützen oder Stirnbänder etwa sind sehr vorteilhaft. Auch beim Schlafen kann eine Mütze für zusätzliche Wärme sorgen.
Das optimale Schuhwerk fürs Wintercamping
Es gibt nicht Schlimmeres, als kalte und nasse Füße. Wenn du also dein Wintercamping-Erlebnis warm und gemütlich und nicht krank verbringen möchtest, solltest du die richtigen Schuhe einpacken. Am wichtigsten ist, dass die Schuhe wasserfest und gut isoliert sind. Gute Gore-Tex oder Lederschuhe sind zwar etwas teurer: Du wirst damit allerdings über eine lange Zeit glücklich. Investiere also lieber etwas mehr Geld und hol dir hochwertiges Schuhwerk.
Auch an die richtigen Socken solltest du denken. Wenn du neue Winterschuhe kaufst, probierst du diese idealerweise mit mehreren Paar Socken übereinander an. Am besten eignen sich für deinen Winterurlaub Wollsocken (z. B. Merino oder Alpaka). Die halten dich warm, lassen dich aber nicht unnötig Schwitzen.
4. Wintercamping Tipps rund um Kochen und Essen
Nahrhaftes Essen ist immer wichtig – nach einem aufregenden Wintertag an der frischen Winterluft noch etwas mehr, weil unser Körper dann mehr Energie verbraucht. Für deinen Wintercamping-Trip solltest du deshalb ausreichend planen, was die Essensversorgung angeht.
Viele auf Wintercamping ausgerichtete Plätze stellen Küchen oder Kochplätze zur Verfügung. In manchen Anlagen gibt es Restaurants, in anderen Lieferservices, zum Beispiel für frische Brötchen oder ganze Mahlzeiten.
Wenn du aber selbst vor deinem Wohnmobil oder im Vorzelt kochen möchtest, rüstest du dich einfach mit einem Gaskocher aus. Die Kartuschen mit dem Propan-Butangemisch wärmst du am besten etwas vor, bevor du sie benutzt. Nutze den Gaskocher ausschließlich im Freien, um Vergiftungen zu vermeiden.
Zusätzlich ist ein Camping-Wasserkocher echt praktisch. Damit kannst du superschnell Wasser kochen und so einige Fertiggerichte zubereiten. Zuletzt ist auch das Kochen über einem Lagerfeuer eine Option – wenn es an deinem Campingort erlaubt ist. Nicht jeder Campingplatz oder Nationalpark erlaubt offene Feuer, informiere dich deshalb im Voraus.
Dieses Koch-Equipment sollte mit
Wie viel und welches Equipment du zum Kochen benötigst, kommt auf unterschiedliche Faktoren an. Bedenke unter anderem, was du kochen möchtest und informiere dich, welche Einrichtungen vor Ort vorhanden sind. Auf Selbstversorger ausgerichtete Plätze haben oft gut ausgestattete Gemeinschaftsküchen. Hier einige Basics, die du zum Kochen benötigst:
Scharfes Messer
1-2 gute Töpfe und Pfannen (unbedingt Deckel mitbringen!)
Schneidebrett
Geschirr und Besteck
Thermobecher
Gewürze und Öle, wasserdicht verpackt
Spülzubehör
Gaskocher oder eine andere zuverlässige Kochgelegenheit
Was du kochen kannst
Trockene Lebensmittel und Fertiggerichte sind eine tolle Option für dein Wintercamping-Abenteuer. Nudeln und Reis sind einfach zuzubereiten und bringen viel Energie. Auch Suppen sind eine super Alternative und wärmen dich von Innen auf. Kalorienreiche Snacks wie Müsliriegel, Zartbitterschokolade, Nüsse und getrocknete Früchte bringen schnell Energie, ganz ohne Campingkocher. Das ist besonders wichtig für Wanderungen, Skitouren und andere Aktivitäten an der frischen Luft.
Steht dir dagegen eine vollausgestattete Küche zur Verfügung, kannst du auch aufwendigere Rezepte zubereiten. Nutze dabei, was du gerade vor Ort bekommst: Regionale und saisonale Zutaten schmecken immer am besten.
Vergiss außerdem nicht, genug zu trinken. Ungesüßter Tee, Wasser und Suppen sorgen dafür, dass du beim Wintercamping ausreichend hydriert bleibst.
5. Sicherheit beim Campen im Winter
An sich ist das Camping eine eher risikoarme Aktivität. Kleinere Verletzungen beim Vorbereiten des Lagerfeuers sind meist harmlos und gehören zum Abenteuer Camping dazu.
Beim Thema Wintercamping gibt es allerdings einige andere Dinge, auf die du besonders achten solltest. Damit du perfekt auf deinen Wintercamping-Trip vorbereitet bist, haben wir einige der wichtigsten Sicherheitsaspekte für dich zusammengefasst.
Behalte das Wetter im Auge
Sobald du dich für ein Reiseziel entschieden hast und der Urlaub gebucht ist, solltest du die Wettervorhersage im Auge behalten. Checke deine Wetter-App sowohl vor der Anreise, als auch während des Aufenthalts. In manchen Regionen kann sich das Wetter wahnsinnig schnell ändern – wo gerade noch keine Wolken am Himmel waren, kann eine halbe Stunde später schon ein Schneesturm aufziehen. Über Nacht können viele Zentimeter Schnee fallen und Straßen werden durch einen eisigen Boden unbefahrbar.
Stelle sicher, dass deine Wetter-App ihre Informationen von einer verlässlichen Wetterstation in der Nähe deines Aufenthaltsortes bezieht. In abgelegenen Gegenden ohne Internetverbindung greifst du am besten auf Offline-Apps zurück. Die sind allerdings nicht ganz so genau, weil sie nur die Daten nutzen können, die zur Verfügung standen, als du das letzte Mal online warst.
Überleg dir auch einen Plan B für den Fall, dass du aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht an dein geplantes Reiseziel kommst. Das kann entweder ein anderer Campingplatz sein, der einfacher zu erreichen ist oder eine ganz andere Region.
Warm bleiben: So erkennst du eine Unterkühlung
Das Risiko einer Unterkühlung besteht immer bei niedrigen Temperaturen – vor allem, wenn du nicht richtig angezogen bist. Eine Hypothermie erkennst du an fahler Haut, blauen Lippen, konstantem Zittern und Verwirrung. In schweren Fällen können ein unregelmäßiger Puls und der Verlust des Bewusstseins auftreten.
Wenn du eine Hypothermie vermutest, ruf unbedingt einen Notarzt. Danach kannst du folgendermaßen Erste Hilfe leisten:
Bring die Person ins Warme.
Entferne vorsichtig die nasse Kleidung und Schuhe von der Person und trockne sie ab.
Wickle die Person in trockene Handtücher, eine Decke oder eine folierte Rettungsdecke.
Gib der Person ein warmes Getränk, Suppe oder Müsliriegel.
AUF KEINEN FALL: Massiere nicht den Körper der Person, um die Blutzirkulation anzuregen. Auch Alkohol sollte jetzt nicht verabreicht werden.
Wintercamping DON’TS
ERST DIE ARBEIT, DANN DER ALKOHOL. Mach den Glühwein erst dann warm, wenn alle wichtigen Arbeiten erledigt sind. Alkohol trübt deine Sinne und lässt dich Gefahren unterschätzen. Deshalb gilt: Baue zuerst deinen Zeltplatz auf, mach das Lagerfeuer an und koche – danach kannst du dir ein alkoholisches Getränk gönnen.
KEIN FEUER IM ZELT ODER WOHNMOBIL. Bring weder deinen Campingkocher oder Campinggrill, noch andere Feuerquellen ins Zelt, den Wohnwagen oder das Wohnmobil. Das ausgestoßene Kohlenmonoxid kann zu Vergiftungen führen.
NACHTS IMMER MIT TASCHENLAMPE. Auch wenn es sich nicht so tragisch anhört: Stolperfallen wie Zeltleinen können zu ernsthaften Verletzungen führen. Sei deshalb immer vorsichtig, wo du nachts (und auch tagsüber) hintrittst.
BETRETE KEINE EISFLÄCHEN. Sei extrem vorsichtig mit Eisflächen wie zugefrorenen Seen, Flüssen und Bächen. Betrete diese am besten gar nicht, um die Gefahr eines Einbruchs zu vermeiden.
Wintercamping DOS
WENN DU NASS BIST ODER DIE KALT IST, GEH INS WARME. Begib dich sofort ins Trockene und Warme, trockne dich ab, ziehe warme Kleidung an und wickle dich in Decken.
HAB IMMER EINEN PLAN B. Überlege dir immer sämtliche Aspekte für den Notfall: Extra-Batterien oder Ladegeräte für Handy und Taschenlampe, eine Kontaktperson für den Notfall, eine Kreditkarte für den Fall, dass du ein Taxi oder Hotel buchen musst.
BRING EINE GUTE DRY BAG MIT. Darin kannst du trockene Kleidung, Streichhölzer und etwas Geld verstauen. So hast du im Notfall trockene Kleidung zum Wechseln und kannst ein Feuer anmachen. Auch ein Regencover für deinen normalen Rucksack kann sehr hilfreich sein – besonders wenn Regen oder Schnee angesagt sind.
NICHT NUR SCHNEE, SONDERN AUCH SONNE. Wer in ein echtes Winterparadies reist, genießt neben Neuschnee und kalten Temperaturen bei gutem Wetter auch blauen Himmel und Sonnenstrahlen. Pack deshalb ausreichend Sonnenschutz ein, damit du keinen Sonnenbrand im Gesicht und auf den Lippen bekommst.
Wintercamping Tipps – Zusammenfassung
Somit sind wir auch schon am Ende unseres Guides angelangt. Zum Schluss möchten wir alle unsere Tipps und Tricks für dich zusammenfassen. Für einen sicheren, komfortablen und unvergesslichen Wintercampingurlaub!
Bring dein Handy und eine Powerbank zum Aufladen für unterwegs. Lade vor deiner Anreise Offline-Maps und eine Offline-Wetter-App herunter.
Packe das richtige Zelt und den richtigen Schlafsack ein. Leg dir im Zweifelsfall ein neues 4-Jahreszeiten-Zelt mit einer hohen Wassersäule zu. Ein 4-Jahreszeiten-Schlafsack mit der passenden Komforttemperatur hält dich auch bei kalten Temperaturen warm. Nutze zudem immer eine Schlafunterlage (Isomatte oder Matratze).
Nimm eine gute Taschenlampe oder Stirnlampe mit. Im Winter wird es früher dunkel, weshalb du oft bereits ab 17 Uhr eine Taschenlampe benötigst. Auch eine Ersatzlampe und Ersatzbatterien sind eine gute Idee.
Entscheide dich für gutes Küchen-Equipment, aber nimm nur das Nötigste mit. Die Basics reichen aus, um leckere Mahlzeiten zu zaubern – am wichtigsten ist ein praktischer Campingkocher (und das passende Gas). Denk auch an nahrhafte Snacks wie Müsliriegel und Schokolade.
Nimm genügend Wasser zum Trinken und Kochen mit und bleib stets hydriert.
Investiere etwas Geld in wasserfeste Qualitätsschuhe und eine gute wasserdichte Jacke.
Packe Kleidung, die dich gleichzeitig warmhält und schnell trocknet. Mit dem Zwiebellook bist du beim Wintercamping am besten angezogen. (Extra-Tipp: Leg deine Kleidung für den nächsten Tag über Nacht in deinen Schlafsack! So ist sie morgens schön warm.)
Denk unbedingt an gute Socken (am besten aus Wolle), eine Mütze und Handschuhe.
Leg dir eine gute wasserfeste Tasche oder Dry Bag zu.
Hab immer ein Erste-Hilfe-Set dabei.
Nimm ein multifunktionales Taschenmesser mit. Statte dich auch mit Streichhölzern und einer Schneeschaufel aus.
Ernenne eine Kontaktperson zu Hause. Diese sollte wissen, wo du dich aufhältst, mit wem du reist und wann du wieder zurückkommst.
Wenn du es bis hierhin geschafft hast, bist du mehr als bereit für dein Wintercamping-Abenteuer. Lies dir auch unsere vollständige Camping Checkliste durch, um beim Packen nichts Wichtiges zu vergessen!
Sieh dir unsere Campingplätze an, die auch im Winter geöffnet sind und beginne mit der Planung deines winterlichen Campingurlaubs!